Travelweek Nr. 2

Travelweek Nr.2

Und auch die zweite Wochen auf Bali ist bereits vorbei. Und auch hier wird die Zeit nicht angehalten, sie vergeht eher noch viel schneller. 

Nach dem tollen Schnorchel-Auftakt am Montag, ging's am Dienstag wieder gediegen zu. Ok, lasst uns das 'Gediegen' in Anführungszeichen setzen, denn zwei Mal trainieren (Morgens vorm Frühstück: Bauch und Rücken; Nachmittags: Fahrrad, Trizeps, Bauch) ist nun wirklich nicht sonderlich relaxend :D Und ja uns tut aaaalles weh, denn so sieht mindestens jeder zweite Tage aus :D Gut, dafür wird dann aber auch nach dem Frühstück noch ne zweite Runde die Äuglein geschlossen und danach widmen wir uns immer unserem Kaffee, dem Pool und den Kartspiel-Künsten. Also soo stressig sind diese Tage nun auch wieder nicht :D 
Der Mittwoch startete mit einer 2 1/2 stündigen Autofahrt bis ins 80km entfernte Dörfchen Singaraja, welches ganz im Norden liegt. Dort angekommen hatten wir ein Frühstück bei der Familie unseres Fahrers. 

Da weder unser Fahrer, noch dessen Familie Englisch sprechen konnten oder was sie versuchten zu sagen, nicht als Englisch betiteln werden kann, hatten wir zwar keine Ahnung was wir da aßen, aber es war sau gut! Später fanden wir raus, dass es Klebreis mit irgendwelchen Blättern, Kokosraspeln und Palmensyriup war! Himmlich! Auch der Tee war lecker, wenn man mal von den Ameisen, die darin rum geschwommen sind, absieht :D 
Auch der Hof und die Kochstelle wurde uns ganz stolz präsentiert.


Jedes balinesische Haus besitzt einen Hund, um den Hof zu beschützen, aber auch weil Balinesen daran glauben, dass Hunde Geister erkennen können. Außerdem Vögel in klitzekleinen Käfigen (rechtes Bild ganz oben am Rand) die überall aufgehangen werden, da sie total auf das Gezwitscher stehen. Und wenn das Geld reicht, haben sie auch Schweine (linkes Bild, noch nicht im Kochtopf), die nach besonders wichtigen Zeremonien geschlachtet werden. Und nicht zu vergessen Hähne. Je mehr Hähne ein Balinese hat, desto höher ist sein Ansehen. Diese Familie hat zwei Hähne (rechtes Bild) und der Vater war wirklich unheimlich stolz darauf. Und seine Hähne seien gut. Wie gut? Was soll das denn bedeuteten ? Nunjaa.. sie sind gut im Hahnenkampf, eine sehr verbreitete Tradition auf Bali.. Eigentlich bereits verboten, gibt es dennoch täglich Hahnenkämpfe, bei denen immer nur ein Hühnchen lebend wieder aus der Arena kommt. Das Tote wird einfach nur noch schnell gebraten und dann gegessen. Als sie uns fragten, ob wir mal bei einem Kampf zusehen möchte und wir sehr energisch den Kopf schüttelten, konnte die Familie uns gar nicht so recht verstehen und sie versicherten uns das die Hähne echt super schmecken würden und das alles ja ganz toll wäre :D Ähm ja, lassen wir das Thema lieber. Mann muss sich leider ganz oft denken 'Andere Länder, andere Sitten' :D Dennoch war's ein super interessanter Morgen und es hat mal wieder bestätigt wie gastfreundlich und offen die Balinesen sind.
Weiter ging's über Reisfelder und viele, viele steile Stufen zu Wasserfällen. 

Als erstes zum 'Aling-Aling' Wasserfall. Aling-Aling bedeutet so viel wie Versteck/Geheimnis und dieser Wasserfall ist den Balinesen sehr heilig. Denn als Bali kolonialisiert wurde, haben sich die Einheimischen in einer Höhle hinter dem Wasserfall versteckt und konnten somit überleben und dem Angriff entkommen. In diesem Bereich darf man aus diesem Grund auch nicht schwimmen gehen, da man den Platz sonst entweihen würde. Ca. 1 Kilometer weiter  sind weitere Wasserfälle, und auch Stellen, an denen man das super erfrischende Nass betreten oder besser gesagt bespringen durfte. Denn der erste Einstieg war ein 5 Meter hoher Steinvorsprung und *plantsch* waren Papa und ich auch schon nass. Der Wanderweg führte dann zu einem 10 Meter hohen Wasserfall. Zwar etwas unentschlossener aber dennoch, auch hier wagten wir den Sprung. Dann der letzte Wasserfall. 15 Meter ging's runter. Und wenn man da vorne am Abgrund steht und merkt, dass man sich schon ubdrücken sollte, da auf dem Weg nach unten auch noch ein paar klitzekleine Felsbrocken raus stehen, da wird's einem schon anders :D Mit zitternden Knien wagte ich es dennoch und es war genial. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so viel Adrenalin im Körper hatte :D Zum guten Abschluss wurden wir noch an ein Restaurant gefahren um dort Lunch zu haben. Ein Buffet-Lunch. Äußerste schlecht für Papa und mich. Überfressen? Das können wir!

Am Donnerstag wurde wieder unser Körper im Fitnessstudio zerstört. Papa konnte beim Dinner nicht mal mehr seinen Stuhl vom Tisch wegziehen und ich musste beim Schminken meinen Arm am Spiegel abstützen, weil ich ihn von alleine nicht oben halten konnte :D Schmerzen ahoi :D 

Am Freitag sind wir in die Hauptstadt Denpasar gefahren, um uns dort mal den Markt anzuschauen. 

Für das europäische Gehirn ist es wirklich 'mindblowing' ! Von Fisch und Huhn, über Deko, Gemüse, Früchte und Geldwechselstände, bis hin zu Tüchern und Süßigkeiten war alles, was das Magen-Darm-Probleme-Herz begehrt. Also ließen wir lieber die Finger von den Sachen und bestaunten nur, wie die Balinesen trotz dem unvorstellbaren Trubel und Verkehr (Oh mein Gott, es gibt sooo viel Verkehr hier !!!) die Ruhe bewahren und den Autos, die über der Markt fahren, sogar noch helfen den Abstand ordentlich einzuschätzen (obwohl: ES GAB KEINEN ABSTAND! Die Stände mussten kurzfristig umgebaut werden, wenn ein Auto vorbei fuhr und die Menschen durften bisschen Kuscheln, weil sonst die kleinen Patschefüßchen ab wären.) Und dennoch, nicht ein Einziger hat geschimpft oder auch nur schräg geschaut. Unglaublich und sowas von NICHT DEUTSCH! 

Der nächste Stopp war an der berühmten Elefantenhöhle 'Goa Gajah'. Ein Tempel zu Ehren von dem Gott Shiva und dessen Sohn Ganesha.

Die im Inneren befindliche Grotte mit Statue von Ganesha ist aus dem 10/11 Jhd. und diente damals sowohl hinduistischen, als auch buddhistischen Mönchen als Rückzugsort zum Beten. Toll, sowas sehen und erleben zu können. Auf dem Gelände gab's noch Reinigungsbrunnen, die erst 1960 wieder entdeckt wurden und noch ein kleiner buddhistischer Tempel mit Parkanlage und einem schnuckelige Caffé welches von Papa und mir direkt mal in Beschlag genommen wurde. Der nächste Punkt auf unsere Tagesliste war der Affenwald von Ubud. 

 

Ich wollte Freundschaft mit ihnen schließen, aber da ich kein Essen hatte ( war alles schon in meinem eigenen Bauch hehe) war ich sehr uninteressant #nuransEssedenke. Hat echt Spaß gemacht ihnen zuzuschauen und die Babyswaren zucker süß! Aber dennoch, Papa und ich hatten immer ein komische Gefühl, wenn wir an na größeren Gruppe vorbei sind. Die gucken wirklich angriffslustig :D 

Dann haben wir uns noch auf den Weg zu einem großen Wasserfall gemacht. Aber der war von Touristen überlaufen und wirklich schön war er auch nicht. Das einzig Gute: Wir haben unsere marokkanischen Spielkumpanen dort nochmal zufällige getroffen. Außerdem waren es ca. 1000 Stufen runter zum Wasserfall und dann natürlich auch ca. 1000 wieder hoch und somit haben wir auch noch ein bisschen das Popöchen trainiert. 

Samstag und Sonntag wurde wieder entspannt. Wir waren trainieren und haben den Pool unsicher gemacht. Sind über den Strand geschlendert, haben uns im Einkaufszentrum Kaffee gegönnt und sind unserer Lieblingsbeschäftigung nach gegangen: Leute beobachten. Außerdem ist das Kartspiel nicht zu kurz gekommen und das Essen erst recht nicht. Wieder Buffet. Wieder zu viel gefuttert. Wieder geschworen niemals mehr was zu essen (gut, also zumindest bis zum Frühstück) :D

Papa hat das Bild gemacht
Papa hat das Bild gemacht

Und so ist die zweite Woche auch wieder vorbei.

Es ist einfach der Wahnsinn, was man hier erlebt. So viele Dinge die für uns vom kulturellen her unverständlich sind und das obwohl wir ja alle auf dem selben Planeten leben. Ich finde das einfach nur überwältigend und es ist so toll, das mit eigenen Augen zu sehen. 

Ich hab euch lieb und Papa eventuell auch(: 
Eure Julia