Die erste Woche im neuen 'Zuhause'

Die erste Woche im neuen 'Zuhause'

 

Guten Abend ihr Lieben, 

die erste Woche ist geschafft. Ja richtig gehört, erst eine Woche bin ich hier, auch wenn es sich eher wie ein Monat anfühlt. Das 'Zuhause' steht momentan mal noch in Anführungszeichen, denn so anfühlen tut es sich nicht. Die Gasteltern geben sich unheimlich Mühe, haben mir extra Philadelphia, Quark und Pumpernickelbrot gekauft. Und stark betont, dass das nur für mich ist und es Keiner essen wird. Scheiße nur, dass auch ich kein Pumpernickelbrot esse :D.
Trotzt all der Bemühungen und den netten Gesprächen und Witzen, würde ich besonders Abends gerne Heim auf die Couch und ein bisschen drum streiten was wir im Fernsehn gucken. 
Um ehrlich zu sein bin ich mit T. (der 4 Jährige) noch gar nicht warm geworden. Ich gebe mir zwar Mühe und ich hatte ihn bisher auch erst einen Tag alleine, aber ich glaube er gehört eher zu der Kategorie 'schwierige Kinder', denn er möchte mir nichts zeigen, fühlt sich etwas wie der König und sagt mir auch des öfteren, dass ich jetzt ruhig mal Zeit in meinem Zimmer haben kann, damit er mit der Familie alleine ist. Meine Organisation hat zwar bereits im Vorfeld gemeint, dass die meisten Kinder zu Beginn so reagieren, aber wenn man von einem Knirps mit dem man fast die ganze Woche verbringen soll hört, dass ich nicht mal ein Becher haben darf da 'es nicht mein Zuhause ist' und 'mir hier nichts gehört' - da muss man erst mal schlucken und fragt sich, wieso man nicht einfach Zuhause, also in dem Zuhause ohne die Anführungszeichen, geblieben ist? :D 
Naja ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, denn mit O. (7 Monate) komme ich wirklich sehr gut hin. Könnte allerdings auch nur daran liegen, weil er noch nicht in der Lage ist, solche Gemeinheiten auszusprechen :D 

Aber keine Sorge, es gibt auch wirklich viel Gutes. Zum Bespiel habe ich meine erste Tour auf der falschen Straßenseite gedreht und bin in einem Stück am Kindergarten angekommen, oder aber ich war am wunderschönen Torquaybeach (ca. 10 Minuten von meinem.. oh pardon.. von T.`s Haus entfernt) und bin mit unglaublich leckerem Malagaeis durch Geelong geschlendert. Nicht zu vergessen, dass ich schon zehn Folgen meiner neuen Netflix-Serie gucken konnte. Zuhause wäre das sicher nicht so schnell gegangen, auf Grund von unglaublich nervigen Unterbrechungen. #Johannesichfühlemitdir

 

 

Torquaybeach
Torquaybeach
Geelong
Geelong

 

Auch die Zeit mit den Gasteltern ist toll und das Essen ist eigentlich auch gut. Es gibt Abends immer ganze viele unterschiedliche Gemüsesorten und verschiedene andere Beilagen. Nun zum Zucker und Fett: donnerstags morgens: Pancakes, freitags abends: Pizza, sonntags morgens: Crepes und zwischendrin Banenemuffins ((: Einfach genial !! Generell esse ich viel, viel mehr Zucker, da ich das Gefühl habe mein Gehirn ist pausenlos am Arbeiten: von Deutsch in Englisch, von Englisch in Deutsch und das in Dauerschleife. ( Um euch zu verdeutlichen wie ernst die Zuckersituation ist: Ich esse sogar Nutella! )

 

Nun noch kurz zu meinem Arbeitsplan. Ich muss etwas mehr arbeiten als erwartet, 34,5 Stunden die Woche um genau zu sein. 
Zwei mal die Woche habe ich den ganzen Nachmittag mit T. und 2 mal die Woche nur den Abend. Mittwoch und Sonntag sind meine freien Tage und ich bin eigentlich ziemlich froh, dass die gesplittet sind und samstags habe ich eh ab 1 Uhr frei (: 
Die Nachmittage mit T. sind schon lange, daher bin ich für Aktivtätsvorschläge sehr dankbar (:

 

Und ich hatte die erste Begegnung mit einem lebenden, wilden Tier: eine Spinne in Größe einer Ameise.. yeaaahh 
Und auch Begegnungen mit toten Tieren: Kängurus am Straßenrand.. eher weniger yeah
Und auch eine Begegnung mit einem gerade noch lebenden und dann toten Tier: eine Taube. Das war heute als ich über die Straße in mein Wohnviertel gehen wollte. Ich musste kurz warten, da zwischen der Bushaltestelle und dem Viertel eine Bundesstraße (oder sowas) ist und ein Meter von mir marschierte ein fettes Täubchen sehr nahe an der Straße und ich witzelte noch : 'oha ich glaube das Täubchen hat suizidale Gedanken' und im nächsten Moment lief es nicht nur sehr nahe an die Straße, sondern komplett. Und dann war es zu spät.. Ein Auto raste mit 80km/h über das Täubchen und dann piepte es kurz und war dann tot. Ich brach in Tränen aus und bin direkt gucken gegangen ob sie auch wirklich tot ist.. aber wenn die Brust einmal aufgeplatzt ist glaube ich nicht, dass da noch viel Leben in dem kleinen Kerl war.. das war leider so gar nicht yeah! 

In diesem Sinne: Immer schön auf die Autos aufpassen!! 
Ich vermisse euch alle ganz viel !! 
Ich hab euch lieb !